Stand: März 2016, Quelle: auswärtiges Amt der Bundesrepublik
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Grundlagen
Die Slowakei ist ein relativ hoch
industrialisiertes Land, insbesondere auch aufgrund umfassender Investitionen aus dem Ausland.. Der Anteil der Industrie, die stark
exportorientiert ist, samt Baugewerbe beträgt ca. 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts; über 60 Prozent macht der Dienstleistungssektor aus, die
Landwirtschaft ca. 2 Prozent.
Der industrielle Schwerpunkt liegt in der breit gefächerten Automobilbranche sowie in den Bereichen Elektronik,
Metallbearbeitung und Maschinenbau. Die großen ausländischen Konzerne Volkswagen, PSA Peugeot/Citroën und Hyundai / Kia spielen im slowakischen
Fahrzeugbau eine führende Rolle. 2015 wurde erstmals über 1 Million neuer Automobile hergestellt; dies ist weltweit die höchste Kfz-Produktion
pro Kopf der Bevölkerung.
Wirtschaftliche Lage im Jahr 2015
Das Wirtschaftswachstum im Jahr
2014 betrug 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zur positiven Entwicklung der slowakischen Wirtschaft trägt insbesondere der Export in
andere EU-Mitgliedstaaten bei. Hinzu kam 2014 auch eine zunehmende Inlandsnachfrage. Wichtige Faktoren zu ihrer Belebung sind derzeit die
günstigen Darlehens- und Kreditzinsen, die zunehmende Beschäftigungszahl und eine positive Entwicklung der Reallöhne.
Die registrierte
Arbeitslosigkeit lag 2015 bei 11,5 Prozent mit stetig abnehmender Tendenz. 2015 betrug der durchschnittliche Verdienst 883 Euro brutto
monatlich; die Inflationsrate lag bei - 0,3 Prozent.
Die Regierung achtet darauf, das jährliche Haushaltsdefizit unter 3 Prozent des BIP zu
halten. Für 2015 wird nach vorläufigen Berechnungen ein gesamtstaatliches Defizit i. H. v. 2,7 Prozent des BIP angenommen. Die
Gesamt-Staatsverschuldung (in Relation zum BIP) war bis 2013 auf 54,6 Prozent angestiegen.. Auch vor dem Hintergrund einer in der Verfassung
verankerten „Schuldenbremse“ hat die Regierung inzwischen Sparmaßnahmen ergriffen, mit denen sie einem weiteren Anstieg der
Gesamtverschuldung entgegen wirken konnte. Die vorläufigen Berechnungen für 2015 liegen bei 52,8 Prozent.
Die Slowakei hat zum 1. Januar 2009
den Euro eingeführt. Dieser Schritt wird von der Politik und der Öffentlichkeit überwiegend positiv bewertet. Die Gemeinschaftswährung
bewährte sich als wirkungsvolles Instrument, um die negativen Effekte der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu mindern. Außerdem half
sie der Slowakei, ihre Attraktivität unter ausländischen Investoren beizubehalten, die trotz der Krise in der Eurozone die Einführung der
Gemeinschaftswährung als einen wichtigen Standortvorteil bewerten.
Außenhandel und ausländische Direktinvestitionen
Für
die slowakische Wirtschaft ist der Außenhandel von zentraler Bedeutung. 2015 betrug das Gesamtvolumen des Exports 67,86 Mrd. Euro; die Zunahme
gegenüber dem Vorjahr betrug 4,9 Prozent. Das Importvolumen erreichte 64,56 Mrd. Euro (plus 7,6 Prozent).
Über 60 Prozent ihrer Importe
bezieht die Slowakei aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Der EU-Anteil an ihren Ausfuhren liegt mit über 80 Prozent noch höher.
Bedeutendste Handelsgüter sowohl bei Ein- als auch bei Ausfuhren sind Maschinen und Maschinenanlagen, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte,
Elektronik, Metallerzeugnisse und chemische Produkte, zu denen in den letzten zwei Jahren zunehmend auch Dienstleistungen und
Produkte immateriellen Charakters hinzugekommen sind – darunter an erster Stelle Software-Entwicklungen.
Deutschland ist seit
Gründung der Slowakischen Republik der wichtigste Handelspartner der Slowakei und rangiert unter den Haupt-Herkunftsländern ausländischer
Investitionen. 2015 betrug der bilaterale Handelsumsatz 25,19 Mrd. Euro. In der Slowakei sind sowohl große deutsche Investoren (Volkswagen,
T-Systems, Siemens, Continental, Evonik, RWE, E.ON u.a.) als auch viele mittelständische deutsche Unternehmen vertreten. Insgesamt sind ca.
500 deutsche Unternehmen im Land dauerhaft tätig und beschäftigen ca. 100.000 Menschen.
Hinweis:
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Er (der Originalartikel) wird regelmäßig aktualisiert. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden.
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