Am Anfang unserer Zeitrechnung trennte sie die antike Welt von den "Barbaren". Heute verbindet die Donau
die Binnenländer untereinander und auch mit dem Meer.
Sie durchfließt die Territorien von acht Staaten (Deutschland, Österreich,
Slowakei, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien und Moldawien). Seit Menschengedenken modelliert sie die Form der Länder und verleiht
ihnen einen besonderen Charakter und einen gemeinsamen Namen - die Donaulandschaft.
In jedem Land, das die Donau durchfließt, ist
sie anders und ebenso ändert sich ihre Umgebung. In Bratislava - der Hauptstadt der Slowakischen Republik - ist noch ihr Rauschen zu
hören, aber in Komárno verstummt sie schon. In der Slowakei befindet sich die Donaulandschaft im südwestlichen Teil des Landes und nimmt
die gesamte Donauebene "Podunajská rovina" sowie den südöstlichen Teil des Hügellands "Podunajská pahorkatina" ein. Die
Donau fließt in die Slowakei durch die Thebener Pforte "Devinska brána" - einem Bruch unweit von Bratislava - ein und mit einem
weiteren Bruch bei Stúrovo verlässt sie die Slowakei.
Der Hauptlauf in der Slowakei ist nur 172 km lang, aber seine Nebenarme in der
Länge von einigen Hundert Kilometern durchströmen als lebenspendene Pulsader dieses Gebiet. Die Flussbette der Donau und der Kleinen
Donau bilden hier die größte Flussinsel in Europa - Zitný ostrov (Schüttinsel) - mit einer Länge von 84 km und einer Breite von 15 bis 30
km. Dieses unikate Stück Landschaft mit seinen vielen seltenen Pflanzen-, Tier- und Vogelarten ist das größte Trinkwasservorratsgebiet in
Mitteleuropa. Es ist das wärmste und trockenste Gebiet der Slowakei, wo die Sonnenscheindauer durchschnittlich 2.200 Stunden jährlich
beträgt.
Zwischen den Gemeinden Cunovo und Sap wurden der Stausee und das Wasserkraftwerk Gabcíkovo errichtet, der die
Schifffahrtsbedingunen auf der Donau verbessert, eine ausreichende Wassermenge der Nebenarmsysteme gewährleistet und die
anliegenden Gebiete vor zerstörenden Überschwemmungen schützt.
Die Donaulandschaft war schon im Altertum ein Kreuzungspunkt von
Handelsstraßen, der nicht nur regen Austausch von verschiedenen Rohstoffen, Waren und Kultureinflüssen ermöglichte, sondern auch die
Einwanderung von Menschen.
Bis heute leben in dieser Region Angehörige der verschiedensten Nationen, die das Kulturerbe ihrer
Vorfahren pflegen und erhalten.
Zeuge dieser Bemühungen ist nicht nur die Volkskunst, sondern zum Beispiel auch der Platz
"Nádvorie Európy" (Hofraum Europas) in Komárno, ein einzigartiger architektonischer Versuch, mittels einzelner Gebäude
auf einem einzigen Platz die verschiedenen Gebiete Europas ins Gedächtnis zu rufen.
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